Ritter der verlorenen Bücher

Das aktuelle Projekt, meist kleinen Umfangs, wird hier besprochen und bearbeitet. Jeder ist willkommen, seinen Beitrag zu leisten.

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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon MeroMercator » So 31 Dez, 2017 15:53

Nun wie es zum Konflikt kam, könnte in einem der Folgebände erläutert werden. War so mein Gedanke. Deine Variante ist natürlich auch nicht verkehrt.
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon MeroMercator » Di 09 Jan, 2018 23:08

Ich habe mich mal daran gesetzt und mal versucht eine Version des ersten Buches zu schreiben. Ich hoffe ich werde sie morgen über den Tag mal hier reinsetzen können. Ich hätte auch gut Lust die Geschichten für alle Bücher zu schreiben, gerne mit Hilfe und kreativen Vorschlägen.
Mir fiel übrigens noch auf dass die Romanreihe der Ritter folgende Kurzbeschreibung hat: Beliebte Romanserie über Ritter Ardon und seine Gefährten.
Sollen wir den guten Americh in Ardon umbenennen oder kann man diese Tooltip Kurzbeschreibung auch ändern? Mir ist das ja letztlich egal, wie wer heißt :)

Kurzbvorschlag:
Buch 1: Ausgangslage des Ritters.
Buch 2: Ausgangslage des Bauers
Buch 3: Geschichte aus SIcht vom Bösewicht Urias
Buch 4: Ritter trifft Bauer
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon Pyromaniac » Do 11 Jan, 2018 20:38

Dann heißt der jetzt Ardon und schon passt alles.
Solltest du genug Ideen haben, schreib die ganze Serie. Dann brauchst du dich nach niemanden richten und stilistisch gibt es keine Unterschiede. Außer einer schreibt aus Sicht von Ardon und ein anderer aus der von seinen Gefährten, wenn dir der Stoff ausgehen sollte.
Die Gegenseite würde ich wie in Band 3 geplant nicht zu Wort kommen lassen. Das widerspricht dem Untertitel.

Und wer auch schreiben will, könnte sich einer der anderen Serien annehmen.
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon MeroMercator » Fr 12 Jan, 2018 15:55

Guter Einwand Pyro mit dem Bösewicht. Besser man streut kleine Szenen in die entsprechenden Bücher ein.

So hier nun der Rohentwurf des ersten Bandes. Sehr minimalistisch gehalten, wenige Beschreibungen. Ich bin noch nciht ganz zufrieden, werde wohl den dritten Teil nochmal abändern. Aber lasst mal über das Wochenende Eure Kritiken und Verbesserungsvorschläge hier.

Spoiler:
Chaos. Das Ergebnis dessen, was als die Große Katastrophe bekannt werden sollte. Die fehlende göttergewollte Ordnung bot Chancen für jene, die nach Macht gierten. Aber selten eignen sich jene zum Herrschen. Urias, selbst ernannter Herrscher und Kriegsfürst, hatte sich skrupellos und mit Grausamkeit an die Spitze des Chaos geschwungen und regierte mit Terror die Lande. Dabei war sein Handeln stets dahin ausgerichtet wie es ihm selbst am besten nutzen würde. Jeder, der nicht im engeren Kreis des Tyrannen war, aber besonders das einfachste Volk, litten vor Angst und Armut.
Doch findet sich selbst in der größten Hoffnungslosigkeit, der tiefsten Dunkelheit ein Licht, eine Flamme des Mutes, der Tapferkeit und der Gerechtigkeit. So erfahrt nun die Wendungen, die dieses kleine unbedeutende Flämmchen zu dem Fanal werden ließen, welcher schließlich die Ordnung wiederherstellen würde.

~ * ~


„Immer noch keine Nachricht?“
Ardon versuchte seine Unruhe im Zaum zu halten und sich diese gegenüber seinem Waffenmeister und langjährigem Freund nicht anmerken zu lassen, nachdem dieser das Zelt betreten hatte. Das Licht war schummrig, gespendet von einigen Kerzen auf Tischen und einer glimmenden Kohlepfanne. Die Miene des angesprochenen Alten Mannes war ernst und von Sorgenfalten zerfurcht. „Nein mein Herr. Vier Tage sind verstrichen ohne ein Zeichen von ihnen. Wir müssen davon ausgehen, dass sie es nicht geschafft haben und gefangen und gefoltert wurden. Oder sie hatten Glück und Urias Schergen haben sie sofort getötet.“, antwortete er mit dem Tonfall eines Mannes, der einem nun gescheiterten Vorhaben von vornherein skeptisch gegenübergestanden hatte. „Wir hätten von Beginn an uns in die Stammlande zurückziehen sollen. Bündnisse schmieden, Truppen versammeln, Stärke gewinnen. Mein Herr von Berg, wir stehen auf verlorenem Posten!“
So oft schon hatte er es seinem jungen Herrn schon angetragen dies zu tun, doch konnte er gegen dessen Starrsinn in dieser Angelegenheit nicht ankommen. Die zu erwartende heftige Antwort folgte auch schon prompt.
„Zurückziehen und verstecken meinst du! Während Urias weiterhin Land und Leute abpresst. Sich nimmt was ihm gefällt. Glaubst du denn, er würde nicht stärker werden, während wir untätig verfaulen?“, platzte es zornig aus Ardon heraus. So schlecht und betrüblich die Situation auch sein mochte, er wollte verflucht sein, wenn er untätig blieb. „Räuber machen sich zu Königen, treten jedes bekannte Recht mit Füßen. Nein ich werde nicht tatenlos bleiben und alles in meiner Macht stehende tun diesem Wegelagerer Einhalt zu gebieten.“
„Auch wenn es bedeutet jeden unter Euch in den Tod zu schicken?“
„Ein jeder hat sich mir mit seinem Leben verschrieben. Es gibt keine größere Ehre als für eine gerechte Sache zu sterben. Ich verlange von meinen Getreuen nicht mehr als ich selbst bereit bin zu tun!“
Waffenmeister Gunther bedachte den jungen Adligen, den er von klein auf kannte mit einem traurigen Blick. „Auch wenn Ihr sie auf eine unehrenhafte Mission entsendet? Gedungenen Mordbuben gleich um dem Tyrannen im eigenen Bette ein Rotes Lächeln zu schenken?“
Der Ritter schenkte dem Alten einen trotzigen und wütenden Blick. Doch langsam, in der folgenden Stille, wich beides Sorge und Verzweiflung. Erschöpft lässt er sich in einen bepelzten Lehnstuhl am Kartentisch fallen. Müde von den Qualen der Pflichten, die ihn niederdrückten, rieb er sich unter dem mitfühlenden Blicke Gunthers die Augen. Ja, er hatte diese handvoll Männer, deren Meldungen seit Tagen ausblieben auf eine Mordmission und vermutlich in den sicheren Tod geschickt. War es ehrenvoll gewesen? Sinnvoll? Er wusste es nicht.
Der betagte Gefolgsmann nutzte den Moment der Ruhe um den eigentlichen Grund seines Kommens vorzutragen. „Mein Herr, wir haben ein Bündnisangebot vom Freiherren von Goldflügel erhalten. Man lädt Euch zu Verhandlungen ein.“
Er legte das Schriftstück vor Ardon auf den Tisch. Dieser betrachtete kurz das vor ihm liegende Pergament bevor dessen Haupt mit neuer Hoffnung im Blick hochschnellte. „Verdammt Gunther, sag das doch gleich!“, wirft er ihm von neuer Zuversicht ohne Zorn vor. „Wahrlich, eine solche von den Göttern gefügte Wendung hält man doch nicht hinterm Berg!“
Dieser hingegen behielt seinen ernsten Gesichtsausdruck weiterhin bei. „Eine seltsame Fügung, wenn Ihr mich fragt. Wieso sollten die Goldflügel sich uns ausgerechnet jetzt anschließen, nachdem sie bisher solange neutral geblieben sind?“, gab er zu bedenken, was sein junger Herr mit einem Wink lachend abtat, während er die Zeilen überflog. „Du warst schon immer ein pessimistischer Schwarzseher! Ich sage dir Gunther, die Götter haben dem Freiherren die Einsicht geschenkt, dass unsere Sache die gerechte ist. Dass es das Richtige ist unsere Seite zu unterstützen. Schließlich ist auch er von adligem Blut.“
Von neuen Tatendrang beflügelt erhob er sich zu voller Größe, alle Zweifel von sich abwerfend. „Befiehl den Männern sich auf den Aufbruch vorzubereiten. Wir werden der Einladung nachkommen.“
Der alte Waffenmeister schwieg. Er glaubte an die Götter und ihre Macht, doch hatten die vergangenen Jahre zynischer gemacht, Er wollte diese unverhoffte Wendung der Dinge nicht so ganz auf göttliches Eingreifen zurückführen. Ardon indes, kannte ihn gut genug um die Gedanken seines Weggefährten, der ihm fast wie ein Vater war, zu erahnen. Aufmunternd legte er ihm eine Hand auf die Schulter. „Hab Mut alter Freund! Mit Hilfe dieses Bündnisses haben wir wieder neue Kraft und Stärke. Es wird nicht mehr nötig sein auf unehrenhafte Möglichkeiten zurückzugreifen.“
„Wie Ihr befehlt, mein Herr. Ich werde alles in die Wege leiten.“, erwiderte Gunther mit aufkeimender Hoffnung. Schon immer, so erinnerte er sich, hatte Ardon die ihn umgebenden mit neuer Kraft und Zuversicht erfüllen können. Er würde die Nacht dafür beten, dass sein junger geliebter Herr mit seinen Worten auch recht behalten würde.

~ * ~


Nach zwei Tagen kam der Tross endlich in Sichtweite der Burg und des anbei liegenden Dorfes. Die Stimmung der gut vier Dutzend starken Truppe war so gut wie seit Wochen nicht mehr. Es wurde gelacht und heiter gescherzt. Es war nicht diese nervöse Art, mit der man die Verzweiflung und Angst ersticken wollte. Nein, es war eine ehrliche Freude.
Ardon ritt vorneweg, begleitet von Gunther und dem engeren Kreis an Vertrauten. Als sie das Dorf erreichten, welches sie auf dem Weg zur Burg durchqueren mussten, war es sehr ruhig. Die Leute, die eben noch ihren Arbeiten nachgingen oder sich einfach mal dem Müßiggang hingaben, verzogen sich in die nächstbesten Häuser, als sie den Adligen sahen. Ein winkendes Mädchen wurde unsanft und eilig von der Mutter weggetragen.
Er brachte sein Pferd zum Stehen und blickte sich um. Gunther tat es ihm gleich. „Wo ist die Empfangseskorte?“, sprach er den in der Luft schwebenden Gedanken aus, den sie alle teilten.
Die Antwort folgte prompt in Form eines halben Hundert Pfeilen, die durch die Luft sirrten. Dumpfe Töne von sich gebend, trafen sie Fleisch, klangen hell wenn sie Rüstung trafen. Pferde wieherten, warfen Reiter ab, gingen durch oder brachen von den Geschossen verwundet zusammen. Auch Ardon fiel und rollte sich ab um den Sturz abzufangen. Er erkannte woher der Angriff erfolgt war. Ein abfallender Berggrad, auf dem die Burg sich befand, hatte einen sicher 200 Mann starken Trupp im Versteck gehalten und nun kamen sie dahinter hervor und walzten sich ins Dorf hinab.
„Schildwall! Macht einen Schildwall! Gunther, die Anhöhe!“, ruft er seinen Leuten zu und hebt seinen eigenen Schild gerade rechtzeitig um den zweiten Pfeilhagel von sich abzuhalten. Männer schrien und starben. Wer lebte versuchte sich in Formation zu bringen. Aber die Stimmung die nur Momente zuvor noch so hoffnungsvoll war, hatte sich gewandelt. Angst herrschte vor und die Panik schwebte bedrohlich über ihnen allen. Der Waffenmeister und die Offiziere taten ihr möglichstes um eine ungeordnete Flucht zu verhindern, doch ihnen war klar, dass die Schiere Übermacht des Feindes sie ohne Probleme einkreisen würde.
„Ardon, wir müssen uns zurückziehen, solange wir noch können.“, ruft Gunther so laut, dass er die Todesschreie der sterbenden übertönte. „Niemals! Ich laufe nicht davon wie ein getretener Hund mit eingezogenem Schwanz! Verzagt nicht, die Götter sind auf unserer Seite!“
Dann begannen die Kämpfe, als die ersten Angreifer, die wacklige Linie der Verteidiger erreichten. Um Ardon herum heilten die Verteidiger stand und kämpften tapfer doch die Flanken wurden von der schieren Wucht des Angriffs aufgerollt und die Männer fielen oder flohen. Gunther erkannte, wie aussichtslos das alles hatte. Er würde nicht zulassen, dass sein geliebter Herr hier sterben würde. Die verbliebenen waren zurückgedrängt worden, fanden sich zwischen zwei der größeren Gebäude als der Ritter von einem Streithammer am Helm getroffen wurde und zu Boden ging. Eilig wird er nach hinten gezogen, offenbar bewusstlos. Gunther zögerte nicht lange. Er würde einen jeden hier opfern um seinen Herrn zu retten. Er musste überleben. „Haltet die Linie, schützt den Herrn vom Berg!“, gibt er noch einen Befehl. Eines der Pferde, unverwundet, war in der Nähe und der Bewusstlose wird vor den Sattel gelegt bevor der Waffenmeister sich darauf schwang. Pfeile prallten vom Pflaster wo, er eben gestanden hatte. Er gab dem Tier die Sporen. Mochten die Götter und die guten Männer ihm vergeben.
Ein kleiner Reitertrupp des Feindes, hatte es darauf abgesehen, keinen entkommen zu lassen und hefteten sich den beiden an die Fersen. Gunther war lange nicht mehr in dieser Gegend gewesen, doch wenn er in den Wald dort vorne gelangte und ausreichend Vorsprung rausholen konnte, würde er vielleicht den kleinen Bootsteg wiederfinden. Erinnerungen an die Jugend und ein schönes Gesicht zogen ihm vor den Augen vorbei. Ein Boot dass den Herrn den Fluss hinabtragen würde und hoffentlich mit der Götter Schutz in Sicherheit.
Als er sein Ziel fand und erreichte, den nun langsam wieder zu sich kommenden Adligen in ein festgemachtes Boot legte und es in die Strömung stieß, hörte er auch schon die Pferde der Verfolger. Er rannte zurück an so schnell er konnte, dem Hufschlag entgegen. Er nahm sein Großschwert wieder auf und empfing den ersten Verfolger mit einem Schwung dessen. „Nur ein halbes Dutzend Gegner.“, dachte er dabei, als dieser letzte Kampf begann. „Vor 10 Jahren nur wären sie kein Problem für mich gewesen.“

~ * ~


Ardon lag im schaukelnden Boot, halb bei Bewusstsein, halb in Ohnmacht. Er wusste nicht genau wie er hierhergekommen war. Aber er wusste, dass er heute viele in den Tod geschickt hatte mit seinem Stolz. Hilflos trieb er in eine ungewisse Zukunft.


Es sind knapp 1700 Wörter in dieser Fassung.
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon Hagen vH » Fr 12 Jan, 2018 16:19

Hallo Mero!

Erstes Feedback: Sehr gelungen! Ich hätte stilistisch die ein oder andere Anregung, die ich aber ohnehin im Sinne eines Editorials beim AOQMLisieren des Textes einarbeiten würde.

Auch inhaltlich finde ich es einen gelungenen Auftakt -

Ein paar Kritikpunkte und Ideen hätte ich aber doch:
1. Einen Mord in Auftrag zu geben, finde ich für einen Archetypischen, weiß-strahlenden Helden gleich im ersten Band doch sehr krass, und inhaltlich nicht erforderlich. Sie könnten ja, gefährlich nahe am Feind ausgekundschaftet haben, um nur eine andere Lösung zu nennen. Der Mord untergräbt ja auch einen möglichen Wandel, den der Ritter erst im Verlauf der Romanserie durchmachen muss: als strahlender, aufrichtiger Held wird er wiederholt scheitern.
2. Ich stelle mir Ardos sehr gottesfürchtig vor. Den ein oder anderen Iatan oder Athos sollte er mal herbeirufen.
3. Ich freunde mich noch nicht so recht damit an, dass er schon eine kleine Armee befehligt, die sogar Offiziere unterhält. Eine handvoll ehrenhafter Waffenbrüder (~20) entspricht eher dem Bild des ehrenhaften Underdogs, aber auch mehr der Zeit, in der es bestimmt keine stehenden Heere gab.
4. Träumt der Held denn da von der Liebe seiner Jugend? (Hildegund?) Wie wäre es, wenn er wie im Fiebertraum ihren Namen flüstert - als letztes Wort im Kapitel?

Bin schon auf Kapitel 3 gespannt: von wem wird er gefunden und aufgepäppelt? Hildegund (inzwischen einem anderen versprochen, und darum eine verbotete Liebe) oder - mein Favorit - von Vater Brego.
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon Pioh » Fr 12 Jan, 2018 17:09

Dann auch von mir ein paar Ideen:

Der Bösewicht ist für den Anfang zu böse dargestellt.
Das kann sich langsamer entwickeln, wenn Du so
ausführlich schreibst.

Als Ardos sich freut, Verbündete zu haben, heißt es
er würde nicht mehr auf unehrenhafte Methoden
zurückgreifen müssen. Hier würde ich von
zweifelhaften Methoden sprechen, das drückt einen
inneren Konflikt aus.

Die Armee unter seinem Kommando finde ich gut,
da will ich meinem Vorredner widersprechen.
In beschriebener Weise kann er gelernt haben,
Leute zu kommandieren, und hat trotzdem nach
dem bisherigen Text keine Armee mehr, da viele
die Schlacht nicht überleben.

Was die Weiterentwicklung angeht: ich würde einen
oder zwei der Attentäter zurückkommen lassen, und
berichten was mit den anderen passiert ist.
Da kann man dann, siehe erster Kritikpunkt unnötige
und übertriebene Grausamkeit des Bösewichts darstellen.

Wie ist das eigentlich, sollen die Texte auch für Minderjährige
geeignet sein?

:jongleur:
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon Hagen vH » Fr 12 Jan, 2018 17:15

Pioh hat geschrieben:Wie ist das eigentlich, sollen die Texte auch für Minderjährige
geeignet sein?
:jongleur:


Das gilt grundsätzlich für alle Texte auf Antamar, auch wenn nicht gleich alles vollständig harmlos zu sein hat. Andernfalls müssten wir wohl eine Altersabfrage für das Spiel einbauen, was ich nicht begrüßen würde.
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon Achwas » Fr 12 Jan, 2018 17:47

Tube Senf:

Schön, dass sich mal einer ranwagt!

Könnte mir folgende Entwicklung vorstellen: Da es ja heisst "DIE Ritter..." und nicht "Der", könnte man nun auf der Flucht/Reise den einen oder anderen Charakter aufgabeln ähnlich der Artus-Sage. Und einen Waldläufer, einen Zwerg, Halbling - naja, muss ja nicht gleich "Herr der Ringe" werden. Irgendwelche verarmten, heruntergekommenen Ritter, Mönche, Bauern irgendwas, die sich zusammenscharen. Allmählich geht das Gerücht um von der sich sammelnden Schar, die Bevölkerung ergreift Hoffnung, und der Sheriff von Nottingham äh falscher Film... also der Bösewicht sucht/verfolgt die "Ritter"...

So könnte man einzelne Bände/Episoden den neuen Gefährten widmen, immer mit einer kleinen ortstypischen Geschichte (?)...

Außerdem braucht es "Verrat" und "Ehre"?!
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon MeroMercator » So 14 Jan, 2018 13:46

Hagen vH hat geschrieben:Hallo Mero!

Erstes Feedback: Sehr gelungen! Ich hätte stilistisch die ein oder andere Anregung, die ich aber ohnehin im Sinne eines Editorials beim AOQMLisieren des Textes einarbeiten würde.

Auch inhaltlich finde ich es einen gelungenen Auftakt -

Ein paar Kritikpunkte und Ideen hätte ich aber doch:
1. Einen Mord in Auftrag zu geben, finde ich für einen Archetypischen, weiß-strahlenden Helden gleich im ersten Band doch sehr krass, und inhaltlich nicht erforderlich. Sie könnten ja, gefährlich nahe am Feind ausgekundschaftet haben, um nur eine andere Lösung zu nennen. Der Mord untergräbt ja auch einen möglichen Wandel, den der Ritter erst im Verlauf der Romanserie durchmachen muss: als strahlender, aufrichtiger Held wird er wiederholt scheitern.
2. Ich stelle mir Ardos sehr gottesfürchtig vor. Den ein oder anderen Iatan oder Athos sollte er mal herbeirufen.
3. Ich freunde mich noch nicht so recht damit an, dass er schon eine kleine Armee befehligt, die sogar Offiziere unterhält. Eine handvoll ehrenhafter Waffenbrüder (~20) entspricht eher dem Bild des ehrenhaften Underdogs, aber auch mehr der Zeit, in der es bestimmt keine stehenden Heere gab.
4. Träumt der Held denn da von der Liebe seiner Jugend? (Hildegund?) Wie wäre es, wenn er wie im Fiebertraum ihren Namen flüstert - als letztes Wort im Kapitel?

Bin schon auf Kapitel 3 gespannt: von wem wird er gefunden und aufgepäppelt? Hildegund (inzwischen einem anderen versprochen, und darum eine verbotete Liebe) oder - mein Favorit - von Vater Brego.


1) Wahrscheinlich hast du recht, dass ein Mordanschlag vllt etwas extrem ist. Tatsächlich hatte ich aber vor, dass der Ritter zuerst durchaus moralisch zwiegespalten ist und erst im verlaufe ein weißer strahlender Held werden wird. Ehrlich gesagt ist ein weiß strahlender und stets scheiternder Held vllt real aber ist nciht gerade eine gute Botschaft an den Leser.
2) Definitiv. Die Mühe mache ich mir noch!
3) Naja 50 Mann sind für mich keine Armee. Und da ich den eigentlichen Stand des guten Ritters noch nicht festgelegt habe (Sohn eines Barons, Grafen, Herzogs), ist es durchaus denkbar, dass sich genug Freiwillige fanden. Offiziere ist hier auch eher als Synonym für jene gemeint, die vielleicht ein Viertel des Trupps kommandieren, oder einfach nur zum innertsten Vertrautenkreis gehören. Ich könnte das Wort austauschen gegen Veteran, um Veriwrrung zu vermeiden.
4) Ja im vierten Teil könnte man sowas noch einen Fiebertraum einbauen, das wäre gut denkbar

Von wem er gefunden wird? Tja wer weiß ^^

Pioh hat geschrieben:Dann auch von mir ein paar Ideen:

Der Bösewicht ist für den Anfang zu böse dargestellt.
Das kann sich langsamer entwickeln, wenn Du so
ausführlich schreibst.

Als Ardos sich freut, Verbündete zu haben, heißt es
er würde nicht mehr auf unehrenhafte Methoden
zurückgreifen müssen. Hier würde ich von
zweifelhaften Methoden sprechen, das drückt einen
inneren Konflikt aus.

Die Armee unter seinem Kommando finde ich gut,
da will ich meinem Vorredner widersprechen.
In beschriebener Weise kann er gelernt haben,
Leute zu kommandieren, und hat trotzdem nach
dem bisherigen Text keine Armee mehr, da viele
die Schlacht nicht überleben.

Was die Weiterentwicklung angeht: ich würde einen
oder zwei der Attentäter zurückkommen lassen, und
berichten was mit den anderen passiert ist.
Da kann man dann, siehe erster Kritikpunkt unnötige
und übertriebene Grausamkeit des Bösewichts darstellen.

Wie ist das eigentlich, sollen die Texte auch für Minderjährige
geeignet sein?


Also ich könnte im ersten Teil, dem Prolog sozusagen, Urias Namen streichen um diesen etwas offener zu lassen. Ansonsten würde ich es aber so lassen, denn für den Adligen ist dieser Urias das Schlimmste.
Zweifelhafte Methoden klingt tatsächlich besser, für das, was ich im Sinne hatte. Einen inneren Konflikt. Sehr gut.
Ja, nun, 50 Mann sind keine Armee, auch nicht zu jener Zeit ^^ Aber ja, der Leser sieht, dass er Leute um sich scharen kann, aber durch überstürztes Handeln eben alles verliert und gebrochen neuanfangen muss.
Ja, die Sache mit dem Zurückkehren von ein oder zwei der ausgesandten, war durchaus schon eine Idee. Danke für die Bestätigung.
Ich habe nciht vor irgendwelche Sexszenen in die Story einzubauen. Von daher sollte es eigentlich sicher bleiben.

Achwas hat geschrieben:Tube Senf:

Schön, dass sich mal einer ranwagt!

Könnte mir folgende Entwicklung vorstellen: Da es ja heisst "DIE Ritter..." und nicht "Der", könnte man nun auf der Flucht/Reise den einen oder anderen Charakter aufgabeln ähnlich der Artus-Sage. Und einen Waldläufer, einen Zwerg, Halbling - naja, muss ja nicht gleich "Herr der Ringe" werden. Irgendwelche verarmten, heruntergekommenen Ritter, Mönche, Bauern irgendwas, die sich zusammenscharen. Allmählich geht das Gerücht um von der sich sammelnden Schar, die Bevölkerung ergreift Hoffnung, und der Sheriff von Nottingham äh falscher Film... also der Bösewicht sucht/verfolgt die "Ritter"...

So könnte man einzelne Bände/Episoden den neuen Gefährten widmen, immer mit einer kleinen ortstypischen Geschichte (?)...

Außerdem braucht es "Verrat" und "Ehre"?!


Einer meiner ersten Grundgedanken, wie ich in meinen ersten post hier beschrieben habe, war ja, dass es nicht alles Ritter waren, sondern nur so genannt wurden und bekannt wurden. Wieviele andere Protagonisten ich noch einbaue, neben der handvoll, die schon festgellegt ist, weiß ich noch nciht so recht. ABer eine andere Rasse anzubringen, daran hatte ich noch nciht gedacht. Danke für den Hinweis.
Jep, ein neuer Char bekommt ein eigenes Buch, so hatte ich mir das auch gedacht.
Öhm... Verrat und Ehre... Nö man braucht es nicht. Man braucht auch keine Geschichte zu schreiben ;) Also anders gesagt, ich verstehe den Sinn der Frage nicht.

Aber an alle, die sich hier schon die Mühe gemacht haben, ihre Meinung und Kritik zu hinterlassen :danke:
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon MeroMercator » Mi 17 Jan, 2018 18:35

So hier kommt nun die überarbeitete Version. Habe einiges nochmal stark abgeändert und halte es nun für etwas stimmiger. Ich habe eine grobe Vorstellung davon wie es weitergehen wird und was für weitere Charaktere noch auftauchen werden. Ich denke, das erste Buch ist bereit für das Editorial.

Die Ritter der Silberküste - Band 1 (Wenn jemand noch eine Idee für einen geeigneten Titel hat, wäre das auch nicht verkehrt :denker: )
Spoiler:
Chaos. Das Ergebnis dessen, was als die Große Katastrophe bekannt werden sollte. Die fehlende göttergewollte Ordnung bot Chancen für jene, die nach Macht gierten. Aber selten eignen sich jene zum Herrschen. Selbst ernannte Herrscher und Kriegsfürsten hatten skrupellos und mit Grausamkeit das Chaos zum Aufstieg genutzt und regierten mit Terror die Lande. Dabei war ihr Handeln stets dahin ausgerichtet, wie es ihnen selbst am besten nutzte. Jeder, doch besonders das einfache Volk, litten vor Angst und Armut.
Doch findet sich selbst in der größten Hoffnungslosigkeit, der tiefsten Dunkelheit ein Licht, eine Flamme des Mutes, der Tapferkeit und der Gerechtigkeit. Nur ein kleines unbedeutendes Flämmchen zuerst. Doch würde es einem gleißenden Fanal gleich gegen das Chaos ankämpfen.

~ * ~

„Immer noch keine Nachricht?“
Ardon versuchte seine Unruhe im Zaum zu halten und sich diese gegenüber seinem Waffenmeister und langjährigem Freund nicht anmerken zu lassen, nachdem dieser das Zelt betreten hatte. Das Licht war schummrig, rührte von einigen Kerzen auf den Tischen und einer glimmenden Kohlepfanne her. Als ihn die Nachricht erreicht hatte, dass der Kriegsfürst Urias marodierende Truppen in seine Ländereien entsandt hatte, war er sofort mit dem Großteil seiner Garnison – knapp 50 Mann, davon 10 beritten - ausgezogen um diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Schließlich war er verpflichtet seine Untertanen zu schützen.
Die Miene des angesprochenen alten Mannes war ernst und von Sorgenfalten zerfurcht. „Nein, mein Herr. Vier Tage sind verstrichen ohne ein Zeichen von ihnen. Wir müssen davon ausgehen, dass ihnen etwas zugestoßen ist.“, antwortete er mit dem Tonfall eines Mannes, der einem nun gescheiterten Vorhaben von vornherein skeptisch gegenübergestanden hatte. Gerüchten zufolge, würde der Emporkömmling seine Truppen persönlich befehligen und der junge Graf Aardon hatte Männer ausgesandt diesen in aller Heimlichkeit aus seinem Lager zu entführen und gefangen zu nehmen.
„Wir hätten uns die Zeit nehmen und eine ordentliche Heerschau ausrufen sollen. Mit der dann vorhandenen Streitmacht hätten wir ihm auf dem Feld der Ehre entgegentreten können.“
Stets versuchte der erfahrene Waffenmeister den impulsiven Charakter seines geliebten Herren zu dämpfen und war stets eine Stimme der Vernunft. Doch war es oft die Sturheit dessen, welche die Oberhand behielt. So folgte auch dieses mal die zu erwartende heftige Antwort prompt.
„Abwarten hinter der Sicherheit meiner Mauern? Während Urias weiterhin mein Volk beraubt?“, platzte es zornig aus Ardon heraus. Wenn auch die Gegebenheiten nicht ideal für ihn waren, so wollte er verflucht sein, wenn er untätig blieb. „Räuber machen sich zu Fürsten, treten jedes bekannte Recht mit Füßen. Nein ich werde nicht tatenlos bleiben und alles in meiner Macht stehende tun diesem Wegelagerer Einhalt zu gebieten!“
„Auch wenn es bedeutet jeden unter Euch in den Tod zu schicken?“
„Ein jeder hat sich mir mit seinem Leben verschrieben. Es gibt keine größere Ehre als für eine gerechte Sache zu sterben. Ich verlange von meinen Getreuen nicht mehr als ich selbst bereit bin zu tun!“
Waffenmeister Gunther bedachte den jungen Adligen, den er von klein auf kannte mit einem traurigen Blick. „Auch wenn Ihr sie auf eine zweifelhafte Mission entsendet?“
Der Ritter schenkte dem Alten einen trotzigen und wütenden Blick. Doch langsam, in der folgenden Stille, wich beides Sorge und Verzweiflung. Erschöpft lässt er sich in einen mit Pelz verkleideten Lehnstuhl am Kartentisch fallen. Müde von den Qualen der Pflichten, die ihn niederdrückten, strich er sich unter dem mitfühlenden Blick Gunthers über die glatten schwarzen Haare, die straff in einem Pferdeschwanz endeten. Ja, er hatte diese handvoll Männer, deren Meldungen seit Tagen ausblieben auf eine ungewisse Mission und vermutlich in den sicheren Tod geschickt. War es ehrenvoll gewesen? Sinnvoll? Er wusste nicht, wie weit er gehen würde, doch wusste er dass er gehen musste. Irgendwer musste etwas tun. Zudem war es seine Pflicht und jeder Tag, den er gezögert, gewartet hätte, wären Unschuldige beraubt und getötet worden.
Der betagte Gefolgsmann nutzte den Moment der Ruhe um den eigentlichen Grund seines Kommens vorzutragen. „Mein Herr, wir haben ein Bündnisangebot vom Freiherren von Goldflügel erhalten. Man lädt Euch zu Verhandlungen ein.“
Er legte das Schriftstück vor Ardon auf den Tisch. Dieser betrachtete kurz das vor ihm liegende Pergament bevor dessen Haupt mit neuer Hoffnung im Blick hochschnellte. „Verdammt Gunther, sag das doch gleich!“, wirft er ihm von neuer Zuversicht erfüllt vor und beginnt es aufmerksam zu lesen. „Bei Iatan, eine solche von den Göttern gefügte Wendung hält man doch nicht hinterm Berg! Er schlägt eine Heirat zwischen ihm und meiner Schwester vor. Das ließe sich wohl einrichten. Melissia ist mittlerweile in einem Alter, in dem sie sich vermählen sollte. Der Freiherr ist verwitwet und kinderlos. Zudem sind seine Ländereien unberührt und man kann ihn daher als starken Verbündeten bezeichnen“, fasst er die gesamte Situation recht positiv ein.
Der Kämpe hingegen behielt seinen ernsten Gesichtsausdruck weiterhin bei. „Eine seltsame Fügung, wenn Ihr mich fragt. Bedenkt, dass sein Vater einst Krieg gegen den Euren führte um seinen schwachen Anspruch auf den Titel durchzusetzen.“, gab er zu bedenken, was sein junger Herr mit einem Wink lachend abtat. „Du warst schon immer ein pessimistischer Schwarzseher! Ich sage dir Gunther, die Götter haben dem Freiherren die Einsicht geschenkt, dass unsere Sache die gerechte ist. Wir mögen zwar die Söhne unserer Väter sein, doch sind wir sie nicht. Nein er erkennt welch eine Bedrohung dieser Urias ist. Der alteingesessene Adel muss zusammenhalten!“
Von neuen Tatendrang beflügelt erhob er sich zu voller Größe, alle Zweifel von sich abwerfend. Groß war er und kräftig. Braune Augen, die meist sanft wirkten, doch nun voller Entschlossenheit leuchteten. „Befiehl den Männern sich auf den Aufbruch vorzubereiten. Wir werden der Einladung nachkommen.“
Der alte Waffenmeister schwieg. Er glaubte an die Götter und ihre Macht, doch hatten ihn die vergangenen Jahre zynischer gemacht, Er wollte diese unverhoffte Wendung der Dinge nicht so ganz auf göttliches Eingreifen zurückführen. Ardon indes, kannte ihn gut genug um die Gedanken seines Weggefährten, der ihm fast wie ein Vater war, zu erahnen. Aufmunternd legte er ihm eine Hand auf die Schulter. „Hab Mut alter Freund! Mit Hilfe dieses Bündnisses haben wir eine anschauliche Stärke und werden diesem verdammtem Kriegstreiber eine stählerne Stirn bieten können.“
„Wie Ihr befehlt, mein Herr. Ich werde alles in die Wege leiten.“, erwiderte Gunther mit aufkeimender Hoffnung. Schon immer, so erinnerte er sich, hatte Ardon die ihn umgebenden mit neuer Kraft und Zuversicht erfüllen können. Er würde die Nacht dafür beten, dass sein junger geliebter Herr mit seinen Worten auch recht behalten würde. Als alles erledigt war, dachte er an den alten Grafen. Ob er wohl stolz wäre, seinen Spross nun so zu sehen? Was würde er sagen?

~ * ~

Nach einigen Tagen kam der Tross endlich in Sichtweite der Burg und des anbei liegenden Dorfes. Die Freiherrschaft grenzte an die eigenen Ländereien, was ein Bündnis auch geografisch gesehen sinnvoll machte. Truppen könnten so innerhalb von relativ kurzer Zeit zur gegenseitigen Unterstützung kommen. Die Stimmung der gut vier Dutzend starken Truppe war so gut wie seit ihrem Abzug aus der Stammburg nicht mehr. Es wurde gelacht und heiter gescherzt und Überlegungen wurden angestellt was man mit dem Menschenschinder anstellen würde, bekäme man ihn in die Hände.
Ardon ritt vorneweg, begleitet von Gunther und dem engeren Kreis an Vertrauten. Als sie das Dorf erreichten, welches sie auf dem Weg zur Burg durchqueren mussten, war es sehr ruhig. Die Leute, die eben noch ihren Arbeiten nachgingen oder sich einfach mal dem Müßiggang hingaben, verzogen sich in die nächstbesten Häuser, als sie den Adligen sahen. Ein winkendes Mädchen wurde unsanft und eilig von der Mutter weggetragen.
Er brachte sein Pferd zum Stehen und blickte sich um. Gunther tat es ihm gleich. „Wo ist die Empfangseskorte?“, sprach er den in der Luft schwebenden Gedanken aus, den sie alle teilten.
Die Antwort folgte prompt in Form eines halben Hundert Pfeilen, die durch die Luft sirrten. Dumpfe Töne von sich gebend, trafen sie Fleisch, klangen hell wenn sie Rüstung trafen. Pferde wieherten, warfen Reiter ab, gingen durch oder brachen von den Geschossen verwundet zusammen. Auch Ardon fiel und rollte sich ab um den Sturz abzufangen. Er erkannte woher der Angriff erfolgt war. Hinter einem Grat des Burgberges, hatte sich ein sicher 100 Mann starker Trupp im Versteck gehalten und nun kam er dahinter hervor und walzte sich ins Dorf hinab.
„Schildwall! Macht einen Schildwall! Gunther, die Anhöhe!“, ruft er seinen Leuten zu und hebt seinen eigenen Schild gerade rechtzeitig um den zweiten Pfeilhagel von sich abzuhalten. Männer schrien und starben. Wer lebte versuchte sich in Formation zu bringen. Aber die Stimmung die nur Momente zuvor noch so hoffnungsvoll gewesen war, hatte sich gewandelt. Angst herrschte vor und die Panik schwebte bedrohlich über ihnen allen. Der Waffenmeister und die Truppführer taten ihr möglichstes um eine ungeordnete Flucht zu verhindern, doch ihnen war klar, dass die Überzahl des Feindes und dessen Überraschungsmoment sie mit großer Wahrscheinlichkeit überrennen würden. Schon jetzt war fast ein Drittel ihrer eigenen Leute kampfunfähig oder tot.
„Ardon, wir müssen uns zurückziehen, solange wir noch können!“, ruft Gunther so laut, dass er die Todesschreie der Sterbenden übertönte. „Niemals! Ich laufe nicht davon wie ein getretener Hund mit eingezogenem Schwanz! Verzagt nicht, die Götter sind auf unserer Seite! Iathan und Athos, steht uns bei!“
Dann begannen die Kämpfe, als die ersten Angreifer, die wacklige Linie der Verteidiger erreichten. Um Ardon herum hielten die Verteidiger stand und kämpften tapfer doch die Flanken wurden von der schieren Wucht des Angriffs aufgerollt und die Männer fielen oder flohen. Gunther erkannte, die Aussichtslosigkeit dieses Unterfangens. Er würde nicht zulassen, dass sein geliebter Herr hier sterben würde, doch er konnte sich auch nicht dessen Befehl entziehen. Die verbliebenen Kämpfer waren zurückgedrängt worden, fanden sich zwischen zwei der größeren Gebäude wieder als der Adlige von einem Streithammer am Helm getroffen wurde und zu Boden ging. Eilig wird er nach hinten gezogen. Er rührte sich nicht mehr und Blut sickerte unter dem Helm hervor. Einen Moment lang setzte Gunthers Herzschlag aus, als er den jungen Mann so leblos sah. Doch nachdem er den verbeulten Helm entfernt hatte, erkannte er, dass Ardon noch lebte. Die Götter haben ein Einsehen gehabt.
Er zögerte nicht lange. Er würde einen jeden hier opfern um seinen Herrn zu retten. Er musste überleben. „Haltet die Linie, schützt den Grafen!“, gibt er noch einen letzten Befehl. Eines der Pferde, unverwundet, war in der Nähe und der Bewusstlose wird vor den Sattel gelegt bevor der Waffenmeister sich darauf schwingt. Pfeile prallten vom Pflaster, wo er eben noch gestanden hatte. Er gab dem Tier die Sporen. Mochten die Götter und die guten Männer ihm vergeben.
Ein kleiner Reitertrupp des Feindes, hatte es darauf abgesehen, keinen entkommen zu lassen und heftete sich den beiden an die Fersen. Gunther war lange nicht mehr in dieser Gegend gewesen, doch wenn er in den Wald dort vorne gelangte und ausreichend Vorsprung rausholen konnte, würde er vielleicht den kleinen Bootsteg wiederfinden. Erinnerungen an seine Jugend und ein schönes Gesicht zogen ihm vor den Augen vorbei. Es vier Jahrzehnte war es schon her, sein erster Kuss, diese erste unbeholfene Liebe. Irgendwie hatte sein geliebter Herr eine solche Erfahrung noch nie gemacht. Oder er hatte es nicht mitbekommen. „Schöne Göttin, lass ihn überleben, auf dass er es noch erfahren darf!“, betete er, während er das Reittier zwischen Bäumen und über Sträucher springen ließ.
Als er sein Ziel erreichte, den stöhnenden und halbwachen Adligen in ein festgemachtes Boot legte und es in die Strömung stieß, hörte er auch schon die Pferde der Verfolger. Er rannte so schnell er konnte zurück, dem Hufschlag entgegen. Er nahm sein Großschwert wieder auf und empfing den ersten Verfolger mit einem beherzten Schlag, welcher dessen Pferd tötete und diesen gegen einen Baum fliegen ließ. „Nur ein halbes Dutzend Gegner.“, dachte er dabei, als dieser letzte Kampf begann. „Vor 10 Jahren nur wären sie kein Problem für mich gewesen.“

~ * ~

Ardon lag im schaukelnden Boot, halb bei Bewusstsein, halb in Ohnmacht. Er wusste nicht genau wie er hierhergekommen war. Aber er wusste, dass er heute viele in den Tod geschickt hatte mit seinem Stolz. Wenn er doch nur auf Gunther gehört hätte. Er hatte seine Burg ohne Schutz zurückgelassen. Sowie seine kleine Schwester. Sein Kopf pochte und schmerzte, während er hilflos n eine ungewisse Zukunft trieb.


Ist nun auch auf etwas mehr als 2000 Wörter angewachsen.

Allerdings habe ich noch eine Frage: Wer würde denn der innerweltliche Author der Geschichte sein oder ist dieser einfach unbekannt? Und wann wurden diese Bücher geschrieben?
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon Trokhanor » Mi 17 Jan, 2018 19:14

Also erstmal: AOQML der Bücher kann ich machen, da habe ich ja schon reichlich Erfahrung und ein nettes Template.

Inhaltlich habe ich reingelesen: Sieht gut aus.

In mittelalterlicher Literatur/Erzählungen war es üblich, dass Figuren oft nur Platzhalter für Meinungen/Handlungen/Ansichten waren. Entsprechend fehlen oftmals innere Prozesse und ein ruchloser Massenmörder pilgert nach irgendeinem Ereignis nach Rom und wird der frommste Mönch auf Erden...
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Re: Ritter der verlorenen Bücher

Beitragvon MeroMercator » Mi 17 Jan, 2018 19:28

Da hast du durchaus recht Trokhanor, doch sehe ich mcih nciht in der Lage im mittelalterlichen Stil zu schreiben. Ich bezweifel auch ehrlich gesagt, dass das dann jemand lesen wollen würde ;)
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